Übung 1: Dienst „VPN“ konfigurieren

Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie einen Computer als VPN-Server einrichten.

Im Folgenden wird ein Server mit dem Namen „meinserver.example.com“ so konfiguriert, dass als Clients fungierende Mac-Computer über eine verschlüsselte Verbindung auf Ihr lokales Netzwerk zugreifen können.

Dabei werden die folgenden Themen und Begriffe angesprochen:

  • Domain-Namen, Hostnamen und vollständig qualifizierte Domain-Namen

  • Domain Name Service (DNS) – sowohl statisch als auch dynamisch

  • Öffentliche und private IP-Adressen

  • IP-Teilnetze (auch Subnetze)

  • Portweiterleitung für IP-Datenverkehr

Schritt 1: Öffentliche statische IP-Adresse beziehen

Ihr Server benötigt eine IP-Adresse, anhand der er im öffentlichen Internet als Lokation Ihres Webservers identifiziert werden kann. Eine solche statische IP-Adresse erhalten Sie von Ihrem Provider (ISP).

  • Wenn Sie Mitglied einer großen Organisation sind, halten Sie Rücksprache mit der Person, die für die Adressierung, den Router, das Gateway und/oder die Firewall zuständig ist, über die die Verbindung zu Ihrem Provider hergestellt wird.

    Diese von Computern verwendeten IP-Adressen werden vom so genannten Domain Name System (DNS) fest mit den für Menschen verständlichen Domain-Namen verknüpft.

Schritt 2. Hostnamen und vollständig qualifizierten Domain-Namen beziehen

Hier sind einige wichtige Begriffe aus dem Internet, die Sie kennen sollten:

  • Das Domain Name System (DNS) ist das System im Internet, über das von Computern verwendete statische IP-Adressen fest mit für Menschen verständlichen Domain-Namen verknüpft werden.

    Dynamisches DNS (DDNS) ist eine Variante, bei der für Menschen verständliche Domain-Namen mit IP-Adressen verknüpft werden, die sich immer wieder ändern und neu zugeordnet werden. Wenn Sie keine öffentliche statische IP-Adresse haben, müssen Sie DDNS (Dynamisches DNS) anstelle von DNS verwenden.

  • Der Hostname ist der Name, unter dem Ihr Server innerhalb Ihres lokalen Netzwerks bekannt ist und erkannt wird. Sie können Ihrem Server zum Beispiel den Namen „meinserver“ oder einen beliebigen anderen Namen geben, der ihn innerhalb Ihres Netzwerks eindeutig identifiziert.

  • Der Domain-Name ist ein Name, der nicht ein einzelnes Mitglied einer großen Organisation, sondern diese Organisation an sich bezeichnet. Beispielsweise ist „apple.com“ der Domain-Name von Apple. In der Dokumentation von Internetdiensten wird häufig „example.com“ als Domain-Name verwendet. Domain-Namen werden von einem so genannten Domain Name Registrar vergeben. (Dies ist ein Unternehmen, das Domain-Namen vergibt und darauf achtet, dass Namen nicht mehrfach vergeben werden.)

  • Ein vollständig qualifizierter Domain-Name umfasst den Hostnamen und den vollständigen Domain-Namen.

  • Ein DNS-Anbieter oder DNS-Provider zeichnet die Domain-Namen und die vollständig qualifizierten Domain-Namen und die ihnen jeweils zugewiesen IP-Adressen auf.

  • Wenn Sie diese Übung nachvollziehen wollen, benötigen Sie einen Domain-Namen und einen Hostnamen. Den Hostnamen können Sie selbst bestimmen; den Domain-Namen müssen Sie sich aber zuweisen lassen.

    Wenn Sie Mitglied einer Organisation sind, haben Sie sehr wahrscheinlich bereits einen Domain-Namen (beispielsweise „example.com“) sowie ein System zum Festlegen von Hostnamen. Außerdem sollte Ihre Organisation auch über einen DNS-Host verfügen, der die Aufgabe übernimmt, Ihre statische IP-Adresse und Ihren Domain-Namen miteinander zu verknüpfen.

    Im Folgenden werden die folgenden Platzhalternamen verwendet:

    Einstellung

    Platzhaltername

    Domain-Name

    example.com

    Hostname

    www

    Vollständig qualifizierter Domain-Name

    www.example.com

    ACHTUNG: Verwenden Sie in dieser Übung nicht die Platzhalternamen. Der Name „example.com“ wird nur für Dokumente wie das hier vorliegende verwendet und ist nicht für reale Softwarekonfigurationen brauchbar. Verwenden Sie anstelle der Platzhalter Ihre spezifischen Einstellungen.

Schritt 3. Adresseinstellungen für Dienst „VPN“ konfigurieren

  • Öffnen Sie die Server-App, um die Liste der von OS X Server bereitgestellten Dienste anzuzeigen. Wählen Sie „VPN“ aus.

    Verwenden Sie die folgenden Einstellungen:

    Einstellung

    Wert

    Anlass

    VPN konfigurieren für

    L2TP

    L2TP wird nativ von Mac-Computern unterstützt.

    VPN-Hostname

    meinserver.example.com

    Dies ist der vollständig qualifizierte Domain-Name, der mit Ihrer öffentlichen statischen IP-Adresse verknüpft ist.

    Schlüssel („Shared Secret“)

    Voreingestellten Wert belassen

    Hierbei handelt es sich um eine automatische generierte Zeichenfolge, die als „Kennwort“ für den Dienst „VPN“ fungiert.

    Client-Adressen, Routen

    Voreingestellten Wert belassen

    Für diese Übung sind keine Änderungen erforderlich.

    DNS-Einstellungen

    Voreingestellten Wert belassen

    Änderungen sind an dieser Stelle nur erforderlich, wenn Ihr Provider (ISP) oder Ihre Organisation spezifische Einstellungen für Sie definiert hat.

    ACHTUNG: Damit es nicht zu Konflikten im Netzwerk kommt, sollten die vom Dienst „VPN“ vergebenen Adressen so gewählt werden, dass sie außerhalb des Blocks von Adressen liegen, die vom Netzwerkadministrator via DHCP vergeben werden. Halten Sie in dieser Angelegenheit Rücksprache mit Ihrem Netzwerkadministrator oder stellen Sie selbst sicher, dass Ihr Router nicht dieselben Adressen vergibt wie der Dienst „VPN“.

    VPN mit Einstellungen

Schritt 4. Auf dem Gateway die benötigten Ports öffnen

  • Die Portweiterleitung kann automatisch erfolgen, wenn Sie eine AirPort-Basisstation verwenden, die mithilfe der Server-App konfiguriert wurde. Klicken Sie auf „Erlauben“, wenn für VPN die Option des Servers für den Internetzugriff angezeigt wird.

    Auswahl AirPort Extreme

    Wenn Sie Mitglied einer größeren Organisation sind, gibt es wahrscheinlich eine Firewall, deren Einstellungen angepasst werden müssen, damit VPN-Verbindungen durchgelassen werden. Wenn Sie die Konfiguration unter Verwendung eines Internet-Routers oder eines WLAN-Zugangspunkts vornehmen, müssen Sie die Portweiterleitung festlegen.

    Firewalls und NAT-Router (Gateways) blocken unerwünschte Verbindungsversuche von extern ab. Sie müssen daher explizit instruiert werden, unverlangte Verbindungsversuche von extern zuzulassen. Diese Verbindungen (so genannte „Ports“) sind nummeriert. Sie können sich diese Ports wie Tunnel oder wie Öffnungen in einer Wand vorstellen, über die Verbindungen von außen zu einer bestimmten Stelle hinter der Wand hergestellt werden können, wobei der jeweilige Dienst die Details regelt.

    Veranlassen Sie in der Konfigurationssoftware für Ihren Router, dass die folgenden Ports für VPN geöffnet sind bzw. weitergeleitet werden:

    Port

    Typ

    Verwendung für

    500

    UDP

    ISAKMP/IKE

    1701

    UDP

    L2TP

    4500

    UDP

    IPsec NAT Traversal

Schritt 5. VPN-Profil sichern

  • Aktivieren Sie den Dienst „VPN“, nachdem Sie alle Einstellungen nochmals geprüft haben.

    „VPN“ Dienst „Ein“

    Klicken Sie auf „Konfigurationsprofil sichern“ und sichern Sie das Dokument. (Merken Sie sich den Speicherort, da Sie das Dokument später zum Testen der Einstellungen benötigen.)

    Die Profildatei hat folgendes Aussehen:

    Symbol Konfigurationsprofil

Schritt 6. Mac für Test vorbereiten

  • Kopieren Sie das Konfigurationsprofil auf den externen Mac. Doppelklicken Sie danach auf die Datei, um das Profil zu installieren. Geben Sie bei der Installation den Anmeldenamen und das Kennwort des Testbenutzers ein.

    Bestätigung Profilinstallation

Schritt 7. Konfiguration testen

  • Klicken Sie auf dem zum Testen verwendeten Mac im externen Netzwerk auf „Apple“ und wählen Sie „Systemeinstellungen“ > „Netzwerk“. Wählen Sie „VPN“ aus und klicken Sie auf „Verbinden“.

    Wenn die Verbindung zustande kommt, erscheint im Bereich mit den Einstellungen eine IP-Adresse aus dem Adressblock, der für VPN-Verbindungen definiert wurde.

    Bereich Netzwerkeinstellungen mit ausgewähltem VPN

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